Reise durch Südkorea
Verena Huber und ihren Helfern und Freunden sei Dank, ohne ihren Einsatz wäre diese Reise gar nicht planbar gewesen. Die Russisch- Kenntnisse von Verena haben entschieden zur Qualitätssteigerung der Reise beigetragen.
Am Ausgangspunkt in Sibirien, Krasjonarsk, auf dem Längengrad von Bangladesch, ca. in der Hälfte der 12000 km langen Strecke der Transsibirischen Eisenbahn starteten wir zu dritt. Wir verbrachten insgesamt 1 Nacht im Flugzeug bis nach Krasjonarsk, 4 Nächte im Zug, 7 Nächte im Hotel bis nach Wladiwostock und noch eine Nacht auf dem Schiff nach Südkorea.
Mit dem Transsib zu reisen ist sehr angenehm und abwechslungsreich, für die Zeit der Reise trägt man Finken und ist dort zu Hause. In Krasjonarsk besuchten wir Katja, Mutter und Grossmutter in der Plattensiedlung. In Irktusk empfingen uns Leute einer Möbelfabrik, welche uns die Stadt, Baikalsee, Freiluftmuseum und Bären zeigten. In Ulan-Ude hat uns Alexander Jakovlev, Architekt, halb Russe halb Burjake, zwei Tage intensiv herumgeführt. Wir besuchten mit ihm das Lamakloster, das Freiluftmuseum, die Stadt mit allen ihren Facetten und Denkmälern, und sein Büro, wo auch seine Frau Irina mitarbeitet. Er zeigte uns den heiligen Hügel seiner Vorfahren in der wunderschönen Landschaft nahe der mongolischen Grenze. Wir wurden auch nach der nächsten Etappe Zug, jetzt nun im Fernen Osten, von zwei netten unbekannten Architekten nachts um 11 h in Chabarowsk vom Zug abgeholt. Alexander und Sergey führten und während zwei Tagen zu sämtlichen Sehenswürdigkeiten der Stadt, abends arbeiteten sie an ihrem Architekturwettbewerb. Selbstverständlich vermittelten Sie uns auch den nächsten Kontakt in Wladiwostock, Natalia, Architekturdozentin. Sie kam uns um 7 h morgens vom Zug abholen, und mit ihr besichtigten wir die Innenarchitekturschule, wo uns dann Olga, ebenfalls Dozentin, übernahm und uns durch das sonnig warme Wladiwostock führte. Am nächsten Tag ging es nach abenteuerlicher Busfahrt 240 km südlich von Wladiwostock nach Zarubino. Der südlichste Hafen an der Grenze zu Nordkorea und China.
In der menschenleeren Hafenanlage, zwei Hunde leisteten uns Gesellschaft, verbrachten wir etliche Stunden mit warten, bis wir dann auf der Fähre unsere nette Kabine beziehen konnten. Durch die Nacht ging es an Nordkorea vorbei zum nordöstlichsten Hafen in Südkorea, Sokcho. Von dort aus war es nur eine kurze Fahrt in die schönen Hügel des Nationalparks vom Mount Sorak, wo wir auf unsere anderen Reisgschpänlis aus der Schweiz trafen.
Im Nordosten von Südkorea haben wir uns für die gemeinsame Reise getroffen, die einen direkt aus der Schweiz, die andern von Wladiwostock her. Unser Grüppli von acht Personen, VSI.ASAI. and Friends wurde durch unsere koreanische Begleiterin, Pfadfinderin, Übersetzerin und Restaurantkennerin Hee Ok Kim bereichert. Sie war uns eine enorme Hilfe bei der ganzen Reise von Mount Sorak bis nach Busan, und ohne sie wäre viel Gesehenes unerklärt geblieben und einige Leckerbissen der koreanischen Küche wären von uns entgangen. Obwohl wir als Chaotentruppe, die nicht im Gleichschritt zu führen war, für sie eine echte Herausforderung bedeuteten, gingen wir in Freundschaft auseinander.
Der Ausflug in die Berge war pittoresk, schönstes Wetter hatten wir auf der Reise der Küste nach. Unser Weg nach Busan war abseits des grossen Verkehrsstroms, und umso überraschter waren wir, als wir in Busan grosse Ansammlungen von Wohnhochhäusern antrafen. Hier mischt sich Grossmassstab mit Kleinmassstab. Lautes und Schrilles stehen im Gegensatz zu lauschigen Plätzchen. Nach dem Kongress besuchten wir noch Seoul, oder mindestens ein kleiner Teil davon... die Stadt hat 14 Mio. Einwohner, das Land 48 Mio. und ist flächenmässig ein bisschen grösser als die Schweiz. Unser Freund Young-Baek Min, ehemaliger IFI-Präsident, ermöglichte uns den Besuch eines der ältesten, noch intakten Häusern nach seiner Einladung in einem authentischen, sehr eleganten und exquisiten Restaurant. Durch die labyrinth-artigen Marktgebiete führte uns Young Hwang, er half uns schon bei der Buchung der Übernachtungen vor der Reise. Seoul ist eine interessante Stadt, grosse und kleine Strukturen durcheinander, viel Luft, dann wieder Dichte und Kleinräumigkeit, wir hätten es auch noch ein bisschen länger ausgehalten.